(Friday) January 20, 2017 - 21:00
KOHI-Kulturraum - Werderstr. 47 (Map)
2 people attended
DESCRIPTION
http://wolfmountainsmusic.bandcamp.com/
http://www.facebook.com/WOLFMOUNTAINSMUSIC/
http://www.youtube.com/watch?v=UIwBNcsONu4
Stuttgarter Zeitung:
Ob es ein Tape-Revival gibt oder nicht, darüber lässt sich streiten. Zumindest die Stuttgarter Band Wolf Mountains ringt sich zu einem eindeutigen Statement durch: Ihr Album Birthday Songs for Paul gibt es auf Kassette (und als CD) zu kaufen
Passender wäre es freilich gewesen, irgendeine überdimensionierte Garage als Location zu wählen. Zumindest, wenn man sich die Musik der drei Herren anhört, zu denen unter anderem Kevin Kuhn zählt. Ja, das ist der Schlagzeuger von Die Nerven, der auch immer wieder alias Melvin Raclette auf den Bühnen dieser Stadt (oder sollte man sagen: der Republik?) steht. Fix ist: Kevin Kuhn hat viel zu tun. Steht so zumindest auf einem Fanshirt für Die Nerven. Eine große Familie
Bei den Wolf Mountains klopft Kuhn in bewährter Manier auf die Felle: schon ein bisschen Psych- oder Hard-Rock, aber nicht reinstes Nasenwasser. Dazu gibt's Gitarren mit dem besagten Garagen-Sound, also Lo-Fi - perfekt, um auf Kassette veröffentlicht zu werden. Aufgenommen wurde das neue Album nicht in einem Autounterstellraum, sondern im Theater Rampe. Also da, wo der Ex-Wägele-Betreiber Moritz auch Underground-Konzerte veranstaltet. Nur jetzt halt etwas mehr arty. Für die Aufnahme zeichnet Max Rieger verantwortlich, also der Nerven-Sänger/Gitarrist. Eine große Familie eben.
Das hört man denn auch in jeder Sekunde dieses Albums, das bereits via Stream verfügbar ist. Birthday Songs for Paul ist nicht gar so dreckig als dass es feine Pophörer-Ohren verschrecken würde. Dieses Kunststück bekommen schon Die Nerven hin: Sie machen Musik, die sich echt und rau anfühlt, die man aber trotzdem in Dauerschleife laufen lassen kann, ohne Ohrenbluten zu riskieren. Der Black Rebel Motorcycle Club hat das schon vor gut zehn Jahren kultiviert, The Strokes auch, und natürlich zig Bands früher, die bevorzugt in Soundtracks diverser Spaghetti-Western auftauchen und die Kevin Kuhn sicher besser kennt als jeder andere.
Quentin Tarantino, übernehmen Sie!
Diese Lo-Fi-Spielart von Rock humpelt (beziehungsweise swingt) jede Sekunde; über einen knusprigen Bass von Thomas Zehnle spielt Reinhold Buhr Gitarren, die nach 1965 oder 1968 oder The Kinks klingen. Oft kommt der Einsatz eine Milisekunde zu spät, man denkt an Led Zeppelin oder The White Stripes und ab und zu singt Kevin Kuhn auch, zum Beispiel Proto-Punk-mäßig: Kill! Kill! Kill!